1812 entwickelte der Geologe F. Mohs die nach ihm benannte Härte-Skala von Mineralien. Alle Specksteine zeichnen sich auf ihr durch eine geringe Härtezahl aus. Dies geht insbesondere auf den hohen Anteil an Talk zurück, welcher in der Härteskala nach Mohs die geringste Härte aller Minerale aufweist (H = 1). Daneben beeinflusst insbesondere das magnesium-reiche Karbonatmineral (also Magnesit und/oder Dolomit) die Härte des Specksteins. Sowohl Magnesit als auch Dolomit weisen auf der Mohs-Härteskala eine Härte um 4 auf. Marmor und Kalkstein bestehen üblicherweise aus Kalzit, welches eine etwas geringere Härtezahl von 3 aufweist. Granite dagegen bewegen sich auf der Härteskala zwischen 6 und 7, sind also deutlich härter.
Härtegrad |
Referenzmineral |
1 |
Talk |
2 |
Gips |
3 |
Kalzit |
4 |
Fluorit |
5 |
Apatit |
6 |
Feldspat |
7 |
Quarz |
8 |
Topas |
9 |
Korund |
10 |
Diamant |
Es ist diese teilweise geringste Härte, welche jeden Speckstein auszeichnet und ihm seine ausgezeichnete Bearbeitbarkeit verleiht. Nur Speckstein lässt sich tatsächlich mit einfachsten Handwerkzeugen gut bearbeiten, weshalb er von Menschen bereits seit der Steinzeit zu verschiedensten Zwecken verwendet wird. Die ältesten norwegischen Artefakte aus Speckstein beispielsweise sind kleine Tier- und Vogelskulpturen aus der Steinzeit. Geringe Härte und gute Verarbeitbarkeit bedeuten aber nicht, dass Speckstein nicht auch als Baumaterial verwendet werden kann. Im Gegenteil, im frühen Mittelalter wurden sogar Kirchen ganz oder teilweise aus Speckstein errichtet. Als bestes Beispiel sei der Nidaros-Dom in Trondheim erwähnt, dessen Bau 1070 begann und heute als Nationalheiligtum Norwegens zählt. Dass diese Bauwerke seit mehr als 1000 Jahren den Wettern trotzen ist unter anderen Eigenschaften insbesondere auch der Dichte von Speckstein zu verdanken.